Zofinger Tagblatt
Ehemaligentreffen der SVP: «Grusige» Parteien und glückliche Kühe
Der Regen prasselt nieder in Glashütten. Etwa so, wie die Kritik am aktuellen Wahlplakat der SVP, auf dem diese die anderen Parteien als Maden karikiert. Das Diskussions-Thema am Apéro des SVP-Ehemaligen-Treffens auf dem Hof von Walter und Christian Glur ist gesetzt. Die Maden geben zu reden. Als der aktuelle Aargauer SVP-Präsident Thomas Burgherr dazustösst, sagt er gleich: «Das hätten wir nicht gebraucht im Aargau, wir haben wichtige Regierungsrats- und Ständeratswahlen.»
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Leserbrief AZ/ZT - 22. August 2019
An die Redaktion AZ/ZT
Sehr geehrte Damen und Herren
Im Stallgespräch mit Christoph Blocher ist leider ein gravierendes Missverständnis passiert. Darf ich Sie bitten, dies in einem Leserbrief richtig zu stellen.
Herzlichen Dank.
Richtigstellung zur Aussage: “Direktzahlungen braucht es nicht“
In der Ausgabe von Mi. 21.08.2019 der AZ/ZT im Bericht: „Grusige „ Parteien und glückliche Kühe wurde ich im Gespräch mit Christoph Blocher falsch verstanden: Es bräuchte eigentlich keine Direktzahlungen. Das stimmt natürlich nicht! Dazu möchte ich wie folgt Stellung nehmen.
Meine Aussage „eigentlich bräuchte es keine Direktzahlungen“ stimmt in keiner Art und Weise.
Kein Landwirtschaftsbetrieb könnte ohne Direktzahlungen überleben, ausser wir hätten kostendeckende Produzentenpreise wie zum Beispiel Fr. 1.05 für Milch und über Fr. 1.-- pro Kilogramm Weizen, wie vor 25 Jahren und nicht bloss 50 Rappen wie heute.
Die Direktzahlungen sind eigentlich dazu da, die Preise der einheimischen Lebensmittel in den Läden tief zu halten. Wir Bauern müssen aber für den Erhalt der Direktzahlungen immer wie grössere Leistungen erbringen. Wir stehen also dauernd unter Druck möglichst kostengünstige Lebensmittel mit höchsten Anforderungen, sei es im Gewässer-, Tier- Umwelt- oder Biodiversitätsbereich zu liefern.
Dieser Spagat belastet die Bauernfamilien in der Schweiz je länger je mehr und manchmal wünschte man sich die Zeit zurück, wo es noch keine Direktzahlungen gab und eine Bauernfamilie durch den Verkauf der erzeugten Produkte auf dem Landwirtschaftsbetrieb gut leben konnte.
Christian Glur, Meisterlandwirt, Grossrat, Nationalratskandidat
Glashütten-Murgenthal